Warum ich Architektin bin: Eine Reise durch meinen Weg
Selbst wenn es manchmal holprig ist und man öfter falsch abbiegt, kann jede Reise zu etwas Großem führen. In meinem Fall hat sie mich zu einer Architektin gemacht, die noch immer brennt für Gestaltung, nachhaltige Architektur, Massivholzbauten und die Stärkung von Frauen in meiner Branche und allgemein. Ich freue mich darauf, diese Reise mit euch allen zu teilen und gemeinsam meine Welt zu erkunden, ein Lächeln auf euer Gesicht zu zaubern und vielleicht auch das ein oder andere Augenrollen zu provozieren.
Also, auf geht's! Die Reise beginnt hier, und ich kann es kaum erwarten, mehr mit euch zu teilen.
Die Vielfalt meiner jugendlichen Interessen – und meine Umwege
Schon als Jugendliche hatte ich mehr Interessen als ein Chamäleon Farben wechseln kann. Sport, Musik, Literatur, Handwerk, Kunst – ich probierte alles aus, fühlte mich bei nichts besonders begabt, trotzdem zählte mich meine Umgebung aus irgendeinem Grund in Allem und Jedem zu den Besseren. Mir stand also die Welt offen. Ich begann ein Musikstudium, dann ein Sprachstudium, später versuchte ich mich noch in Pädagogik und Psychologie bis die Architektur ihr langes Lineal ins Spiel warf und sich meine Aufmerksamkeit schnappte. Warum? Weil sie so vielfältig und abwechslungsreich ist und ich hier alle meine Interessen unter einen Hut bringen konnte.
Der Marathon durch mein Studium
Ich nahm also all meine bunt gemischten Interessen mit an die Uni, um Architektin zu werden. Ich kämpfte viele Jahre mit meiner Motivation, ließ mich ablenken von meiner Band, meiner Bar, ein bisschen Party. Ich hatte mit Vorurteilen gegen Frauen am Bau aus meinem Umfeld zu kämpfen, es fehlte mir sehr an Selbstvertrauen und Mut. Ich wechselte zwar das Studium nicht mehr, allerdings das Bundesland und die Uni. In meinem neuen Umfeld war allerdings die Ablenkung nicht weniger. Ich stieg ins IT-Business ein und war einige Jahre sehr erfolgreiche Teamleiterin in einem großen Konzern.
Erst in der Karenz – 11 Jahre nach meinem Studienbeginn – nahm ich die Architektur wieder auf. Diesmal aber nicht wegen der Vielfalt, sondern weil mir die Decke auf den Kopf fiel und ich im Abschluss meines Studiums eine große Chance sah, neben meiner neu gegründeten Familie, selbstbestimmt in einem abwechslungsreichen Feld Fuß fassen zu können.
Die Leidenschaft packte mich wieder, so sehr, dass ich nicht mehr loslassen konnte, auch beim zweiten Kind nicht. Brutal anstrengende Zeit ist noch eine Untertreibung.
Die epische Suche nach mit selbst
Aber wisst ihr, das Leben ist kein gerader Weg, und meine Karriere als Architektin war es definitiv auch nicht. Es war eher wie ein Umweg durch ein Labyrinth mit versteckten Türen und Sackgassen. Ich verbrachte Jahre damit, mich selbst zu finden und die Architektin in mir herauszulocken.
Auf meinem Weg begegneten mir immer wieder inspirierende Menschen und motivierende Situationen, die mich weitermachen ließen: eine Reise in den Westen der USA mit Besuchen in so vielen tollen Architekturbüros und die Besichtigung derer Werke, Lehrende, die an mich glaubten, Kooperationen, die mich wachsen ließen, Menschen, die mich unterstützten, Coaches, Trainerinnen, Vortragende und vieles mehr.
Der harte Kampf gegen Vorurteile
Und dann war da noch die Sache mit den Vorurteilen. Als Frau in der Architekturwelt zu starten – noch dazu von Anfang an als Pionierin für Bauen mit Massivholz und Nachhaltigkeit, fühlte sich oft an, als würde ich gegen den Wind rennen. Ich musste als Frau deutlich mehr wissen, um akzeptiert zu werden.
Und da es bei mir ein „learning by doing“ war, dauerte es fast 10 Jahre bis ich selbst tatsächlich das Gefühl hatte, dieses Wissen auch zu haben. Ausprobieren, Fehler machen, fallen, wieder aufstehen, weitergehen – ich habe mir sehr viel angeeignet in den letzten Jahren.
Aber wisst ihr was? Ich habe es geschafft, und mache es immer noch. Selbstironie und ein starker Wille sind meine besten Verbündeten.
Die Zukunft mit einem Augenzwinkern
Ich habe gelernt, mit den Herausforderungen zu lachen und mich von ihnen nicht unterkriegen zu lassen. Mein Karriereweg war nicht klassisch und alles Andere als geradlinig, aber er war definitiv unterhaltsam und lehrreich auf allen Ebenen. Und die Decke ist mir nie wieder auf den Kopf gefallen!
Ich genieße immer noch all die erhebenden Momente in meinem Alltag. Wenn zum Beispiel einer meiner Entwürfe real wird, staune ich jedes Mal wie ein kleines Kind, das die Welt zum ersten Mal sieht.
Meine Liebe zur nachhaltigen Gestaltung unserer Umgebung wächst und gedeiht zusehends und ich werde noch viele Lebenswelten gestalten
Bleibt also dran für weitere spannende Geschichten aus der Welt der nachhaltigen Architektur und dem Leben als Architektin.